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Auf unserem Weg durch den Mosambik-Kanal zwischen Madagaskar und dem Afrikanischen Kontinent sollte eigentlich ein starker Meeresstrom Richtung Süden fließen - der Agulhas-Strom. Hin und wieder fanden wir sogar ein wenig Strömung, aber meist gegen uns. Wo ist denn nun der berühmte Agulhas-Strom?
Der Wetterbericht für die nächsten Tage sagte auch starke südliche Winde an und so beschlossen wir einen Stopp in Bazaruto, Mosambik, einzulegen. Neben der größten Insel Bazaruto gibt es noch fünf kleinere Insel im Archipel die hauptsächlich aus Sand bestehen und langsam größer werden, weil der warme südwärts gerichtete Strom Sand mit sich bringt. Die großen Sanddünen auf der Insel sind schon sehr beeindruckend. Seit 1971 ist das Archipel bereits ein Nationalpark, hauptsächlich wegen der größten Population an Dugongs bzw. Seekühen in Mosambik – bestehend aus 120 Tieren – und den Brutstränden für mindestens vier Arten von Meeresschildkröten.

01_Two_flying_African_sacred_ibis-Threskiornis_aethiopicus_(Heiliger Ibis)
02_Finally_we_saw_some_great_white_pelicans-Pelecanus_onocrotalus_(Rosapelikan)_(Puchner_Sonja)
03_African_sacred_ibis_are_beautiful_birds
04_A_lonely_great_white_pelican-Pelecanus_onocrotalus_(Rosapelikan)_(Puchner_Sonja)
05_Adult_white_breasted_cormorants-Phalacrocorax_lucidus_(Weissbrustkormorant)_with_their_juveniles
06_White_breasted_cormorants_in_the_air
07_African_sacred_ibis_just_landing
08_Great_egret-Ardea_alba_(Silberreiher)

Der Ankerplatz ist zwar sehr geschützt aber trotzdem hat man manchmal noch einen ordentlichen Schwell. Hier findet man jede Menge Sandbänke, große Flächen an Seegras (welches die Dugongs fressen) und Stellen mit Korallenriff. Auf unserem ersten Ankerplatz bekamen wir gleich Besuch von einer Gruppe an Indopazifischen großen Tümmlern (Tursiops aduncus), die um unser Boot auf Nahrungssuche gingen, inklusive Sprungshow. Während unseres Aufenthaltes hielten wir auch immer Ausschau nach einem Dugong aber hatten nie das Glück eines zu entdecken. Dafür sahen wir einige Mantas (wahrscheinlich Manta alfredi) in seichtem Wasser zwischen den Inseln.
Hier ist vor allem ein fantastischer Platz um Vögel zu sehen und zu beobachten. Wir sahen zum ersten Mal Ibisse, in diesem Fall Heilige Ibisse (Threskiornis aethiopicus) die deshalb so heißen weil sie ein Symbol des Gottes Thoth im alten Ägypten darstellten. Auch unsere ersten Pelikane - Rosapelikane (Pelecanus onocrotalus) - konnten wir entdecken. Außerdem jede Menge Silberreiher(Ardea alba) und viele Jungtiere bzw. adulte Weißbrustkormorane (Phalacrocorax lucidus).

10_Fishermen_putting_out_their_net_in_the_morning
11_More_fishermen_with_their_net
12_Lots_of_birds_on_the_shore_in_Bazaruto_after_the_fishermen_left_(Puchner_Sonja)
13_Fishing_on_a_sandbank
14_Carrying_home_the_few_wish_caught_by_them_with_their_shore_nets_(Puchner_Sonja)
15_Visiting_the_little_shop_on_Bazaruto_where_we_bought_the_biggest_potatoes_ever
16_Children_on_Bazaruto
17_The_caught_fish_is_left_to_dry_in_the_sun_which_preserves_it_for_a_longer_time
18_A_porcupine_fish_left_out_to_dry
19_The_people_on_Bazaruto_were_very_happy_after_we_visited_them_with_some_presents_(Puchner_Sonja)
20_Local_people_are_transported_from_one_island_to_the_next_by_sailing_boats
21_Or_by_a_small_ferry_boat

Auf Bazaruto selber trafen wir auch auf Einheimische Fischer und deren Familien. Im Archipel leben an die 3.500 Menschen in sieben Gemeinschaften. Sie sind sehr arm und 70% sind auf Kleinfischerei angewiesen um zu überleben. Weitere Überlebensmöglichkeiten sind das Sammeln von Sandaustern und anderen Meerestieren, einige wenige haben Vieh oder pflanzen in kleinem Rahmen an. Aber die Ressourcen des Meeres sind in den letzten Jahren so stark zurück gegangen, das sie so viele Menschen nicht mehr ernähren können. So werden sie noch ärmer und haben nicht mal mehr genug Essen für ihre Familien. Die Art hier zu fischen ist typisch afrikanisch und wir hatten die Gelegenheit ihre Fischereimethode frühmorgens live mit zu erleben. Ein großes Netz wird dabei mit einem Boot ausgebracht. Dann wird es vom Strand oder der Sandbank aus von vielen Männern gleichzeitig wieder an Land gezogen. Trotz des ganzen Aufwandes verfangen sich nur wenige Fische im Netz und werden dann am Strand aus dem Netz geklaubt. Wir nahmen einiges an Kleidung und Grundnahrungsmitteln bei unserem Landgang mit und wir hatten den Eindruck, dass sie sich sehr darüber gefreut haben. Wie überall kamen auch hier Fischer zu unserem Boot, dieses Mal mit frischem Tintenfisch, den wir gegen Kleidung, Essen und vor allem Seile eintauschten. Alles in allem sind es sehr freundliche Menschen die stolz auf ihre kleinen Geschäfte und Schulen sind. Ein Lehrer auf einer anderen Insel erzählte uns außerdem, dass sie nur Pflanzen anbauen dürfen, die natürlicherweise auf diesen Inseln wachsen weil es ein Nationalpark ist. Und so müssen sie fischen um zu überleben, wobei es kaum ausreicht das alle genug zu Essen haben. Deshalb war es sehr interessant zu sehen, dass es hier einige sehr teure Resorts und Hotelanlagen gibt, wo reiche Leute neben den wunderschönen Stränden und dem Meer auch am Strand reiten oder zum Fischen aufs offene Meer ausfahren können. An- und Abreise findet meist im Helikopter statt! Es scheint ein Reiseziel der Reichen und Schönen zu sein.