In Penang konnten wir ausgiebig Lebensmittel einkaufen, denn wir haben direkt vor einem großen Shopping Mall im Süden der Insel geankert. Dort waren wir schon einige Male und kennen uns deshalb gut aus. Am nächsten Tag beschließen wir die Insel mal von der anderen Seite aus zu begutachten. Also anstatt auf der Ostseite wieder die World Heritage Site Georgetown zu besuchen, wo wir inzwischen schon drei mal waren, segeln wir nach Süden und dann auf der Westseite gegen Norden. Wir kommen leider schlecht voran, da uns der Wind im Stich lässt und die Strömung gegen uns ist. Natürlich könnten wir jede Menge Diesel verheizen, den Generator durchlaufen lassen und schneller motoren – wozu aber, es läuft uns ja nichts davon. Wir schaffen es also nur ein kurzes Stück und Ankern gleich im SW der Insel. Am Abend hören wir deutliche Atemgeräusche ganz nahe am Boot. Vermutlich Delphine aber leider sehen wir nichts. Gegen 5 Uhr früh während eines Regenschauers und bei starkem Wind, werden wir von unangenehmeren Geräuschen geweckt, jemand ruft uns laut. Ein Fischer hat es geschafft, Ruderblatt und Ankerkette der Pakia tea zu fangen. Mit vereinten Kräften können wir das Netz frei machen. Allerdings nicht ganz ohne Schaden für das Fanggerät. Um Streit zu vermeiden zahlen wir dem Fischer um relativ wenig Geld ein neues Netz. Scheinbar können die äußerst feinen Nylonmaschen nicht mehr repariert werden – es lebe die Wegwerfgesellschaft!
Am nächsten Tag segeln wir durch ein Gewirr an Fischerbooten hindurch an einer schönen Mangrovenküste vorbei und ankern im Nordwesten von Penang. Hier reiht sich hinter schönen Sandstränden ein Resort ans andere. Das trüb-braune Wasser voller wunderschöner Quallen lädt allerdings nicht zum Schwimmen ein, Urlaub würden wir hier nicht machen.
Am Nachmittag besucht uns eine große Gruppe von pinken Delphinen (Sousa chinensis) die um unser Boot springen und jagen. Je älter sie sind, desto pinker werden sie. Vor allem der Schwanz, die Rückenflosse und der Bauch. Ansonsten sehen sie den großen Tümmlern (Tursiops truncatus) etwas ähnlich und sind generell eher scheu. Bisher konnten wir sie nur von weitem im Nationalpark Koh Tarutao, Thailand, und bei Koh Phetra, auch in Thailand, beobachten.
Am nächsten Tag geht es dann Richtung Langkawi, wo wir aufgrund des schlechten Windes eine Nachtfahrt einlegen müssen, um in der Früh dann in der sogenannten Fjord Anchorage im SW von Langkawi zu ankern. Dies ist ein recht enger, wellengeschützer Ankerplatz und für die nächsten Tage ist viel Wind und Regen angesagt. Leider wird uns der Platz mit der herrlichen Szenerie in der Nacht fast zum Verhängnis, weil unser Anker bei Sturmböen bis zu 42 Knoten im weichen Schlammboden etwa 200m weit rutscht, bevor er kurz vor den Felsen endlich wieder hält und wir diesen Squall gerade noch mit heilem Boot überstehen. Also am nächsten Tag nichts wie weg. Wir erreichen am frühen Nachmittag bei Wind und hohen Wellen, die uns ordentlich durch die Gegend werfen, unseren Ankerplatz in der Telaga-Bucht, wo wir einige Zeit bleiben wollen. Auch die kommende Nacht werden wir durch starke Squalls - über 30 Knoten - wachgehalten, aber diesmal hält unser Anker wunderbar und wir können uns endlich bei prasselndem Regen von den letzten Erlebnissen ausruhen. Das schlechte Wetter sollte bald vorbei sein, wenn sich der Taifun, der sich im SW von Thailand entwickelt, endlich von Phuket weg Richtung Norden und über die Andamanen bewegt.